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Jan James - Soul desire
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(Provogue 329 70 992)
Über das Internet entstand der erste Kontakt zur Komponistin und Sängerin
Jan James, eine der bekannteren Soul- und Blues-Stimmen aus Chicago.
Das Provogue-Label in Holland sendete daraufhin umgehend die aktuelle
CD "Soul Desire", mittlerweile die dritte Veröffentlichung von Jan
James.
Bereits 1995 fiel Jan James mit einer achtköpfigen Band auf einigen
Festivals in Deutschland und Holland positiv auf, 1996 erschien ihr
Album "Color of the Rose".
Die CD "Soul Desire" startet direkt mit einem abwechslungsreichen R&B-Groove
und offenbart eine einmalig durchsetzungsfähige Stimme mit eigenem
Charakter und - glücklicherweise - dazu eine hervorragende Band.
Auffallend neben dem Gesang ist der "Keith-Richardesk" spielende
Gitarrist Craig Calvert, der Co-Komponist von Jan James bei allen
Songs auf der CD. Viele Hooklines und Sounds erinnern tatsächlich an
modernere Stones-Arrangements, durchaus positiv. Die Presse überschlägt
sich mit Komplimenten über diese eigenständige und variable Stimme,
teilweise mit direkten Vergleichen mit Janis Joplin, allerdings kann
ich dem nicht zustimmen, auch das Begleit-Info schwärmt, Jan James
Stimme sei die Symbiose der Kraft Janis Joplins und der Sensitivität
Billie Holidays. Dies ist meiner Meinung nach ein irreführender Fehler,
denn ihr Gesang ist durchaus eigenständig und kraftvoll, dazu braucht
man nicht diese Schubladen-Parolen.
Die gesamte CD ist hervorragend abgemischt und produziert (nur der
Song "Always knocking" wird recht brutal und abrupt ausgeblendet),
die Songs sind abwechslungsreich in der Spannbreite von Soul-Balladen
bis zum R&B. Ab Ende Juni wird Jan James mit ihrer sechsköpfigen Band
in Deutschland auf Tournee sein, unsere Empfehlung, hingehen, CD
kaufen, Spaß haben, Schüss.
Aus "UNITED JAZZ SOCIETY",
Ralf Weber
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