(Crosscut Records, CCD 11052)
1968 gründen der Schlagzeuger Patrick Ford und sein Bruder Robben die Urfassung der "Ford Blues Band". Bald darauf kommt auch der jüngste der Brüder, Mark, dazu, fortan nennt sich die Band nach dem Vater, "The Charles Ford Band", allerdings wird dies ein kurzlebiges Projekt.

Ende der 80er Jahre schließlich erfolgt eine Neuauflage der "Ford Blues Band" mit mittlerweile insgesamt fünf Alben in wechselnden Besetzungen. Die Rumpfbesetzung der Band besteht aus Patrick am Schlagzeug und als Hauptkomponist und häufig Produzent, Andy Just als Sänger und an der Mundharmonika, dem Gitarristen Scotty Johnson und Dewayne Pate am Bass. Meist kurze Gastspiele geben die Brüder Robben und Mark Ford.
Auf "Fords & Friends" treffen wir zusätzlich viele bekannte Musiker als Gäste: Robben (zwei Songs) und Mark Ford (ein Song), Lowell Fulson, Charlie Musselwhite, Fenton Robinson und andere.
Alle Alben der "Ford Blues Band" strotzen nur so von Energie und Spielfreude und sind meist stilprägend für den sog. "Modern Blues". Nun liegt dies v.a. an solch Wahnsinns-Überfliegern an ihren Instrumenten wie Andy Just, Robben und Mark Ford. Doch auch die Kompositionen von Patrick Ford sind eine spannende Bereicherung und fordern neben ausgeprägten Technik-Soli auch relaxtes Zusammenspiel in der Band.
Die CD "Fords & Friends" präsentiert die gesamte Stilpalette der Band mit Bluesrock, Bluejazz, up tempo shuffles, Latin Blues, Slowblues, zu jedem Song darüberhinaus eine kleine Geschichte im booklet..
Insgesamt ist dies ein wirklich beeindruckendes Album mit allerdings zwei kleinen Macken: Charlie Musselwhite, überragender Spieler der chromatischen Mundharmonika spielt beim Traditional "Tell old Bill" erstmals elektrische Slide-Gitarre! - Grausam, nein danke, Charlie, bitte bleib' bei Deinen Harp-Leisten! Auch Fenton Robinson, Sänger bei "Hey Sister", verliert desöfteren den rhythmischen und v.a. tonalen Bezug zum Song.

Aus "UNITED JAZZ SOCIETY",

Ralf Weber