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29.07.00 Ray Charles - Museumsmeile Bonn
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Zwanzig Minuten "The Ray Charles Orchestra", eine Stunde "Ray Charles"
und noch zehn Minuten "The Raeletts" - das macht Summa Sumarum 1,5
Stunden. "The Legendary Genius Of Soul - Ray Charles" war kaum auf der
Bühne des Museumsplatz, da war er auch schon wieder fort.
Das deutsche Publikum wird immer mehr von amerikanischen Künstlern
erzogen. Für eine Menge Geld nicht gerade verwöhnt zu werden ist typisch
und zieht seine Kreise. Schade. Man hätte dem "Genius Of Soul" gerne
noch länger zugehört.
Doch alles in allem war es ein gelungener Abend. Sogar das Wetter
spielte mit, was sich eine Stunde vor der Veranstaltung noch nicht
abzeichnete, denn es regnete in Strömen. Sturzbäche bahnten sich ihren
Weg von der Überdachung. Als jedoch die Tore geöffnet wurden, war der
Spuk vorbei. Sogar der Himmel riß auf und zeigte sich von seiner blauen
Seite.
Das Startsignal für "The Ray Charles Orchestra". Mit satten
Bläsersätzen, toll Solis und Big Band Arrangements, spielten sich 15
Mann erst einmal so richtig warm. "The Show must go on", der Star des
Abends "Ray Charles" betrat unter tobendem Applaus und typisch
amerikanischem "Boxkampf-Entree" die Bühne. "Georgia On My Mind", die
Hymne und Klassiker, "Busted" und "Stranger In My Hometown", um nur
einige Songs des vielseitigen und umfangreichen Repertoire Ray Charles
zu nennen, präsentierte der Ausnahmekünstler in seiner typischen Art. Er
hat noch Spaß am spielen. Das vermittelte er rein optisch jedem der
Anwesenden und es machte Spaß ihm zuzuschauen und zuzuhören. Blues,
Swing, Jazz, Soul und Herzschmerz-Balladen - die Mixtur paßte zum Wetter
- wechselhaft. Doch im Gegensatz zum später wieder einsetzenden Regen,
versprühte Ray Charles sonniges Gemüt. Es war eine Wohltat ihm
zuzuhören. Ein absoluter Genuß. Dafür sorgten gleichfalls "The
Raelatts". Fünf Damen die "Motown" zelebrierten. Die gute alte Zeit.
"Hit The Road Jack" im Duett mit dem "Genius". Tolle Solostimmen und
einfühlsamer Chorgesang. Doch dann ging es schneller als erwartet. "I
Canīt Stop Loving You" - kaum ausgesungen, da wart er auch schon nicht
mehr gesehen.
"Ray Charles", "The Ray Charles Orchestra" und "The Raeletts" - ein
unvergeßlicher Abend.
Rainer Molz
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