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07.11.1999: Think About Mutation + Free Little Pigs im Alten Schlachthof / Dresden
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Die Irren sind in der Stadt. Die Psycho-DJ's Think About Mutation
aus Leipzig sind aus ihrem Irrenhaus ausgebrochen und touren durch
die Gegend. Grund dafür ist ihr neues Album Highlife.
Während ((tam)) in den ganz großen Hallen in Deutschland als
Support für die Bloodhound Gang auftreten, sind sie im
Dresdner Alten Schlachthof der Hauptact. Als Vorband kommen
die Dresdner Free Little Pigs zum Zuge. Da soll nochmal jemand
sagen, Punk is dead. Die 3 (Bemerkung vom Autor:
Fälschlich wurde der Name der Band als "Three Little Pigs" interpretiert...)
im Namen der Jungs kommt
sicherlich von der Anzahl der Akkorde, die sie in ihrer Musik
bevorzugen. Oder sie haben sich verzählt, denn auf der Bühne standen
vier Kerle, die ihre Instrumente alles andere als schonten und astreinen
Punk lieferten. Dem Publikum gefiel es nicht. Vergeblich mühten
sich die Three Little Pigs, ein wenig Stimmung herauszukitzeln.
Erst beim letzten Song kam etwas Stimmung auf. Kein Wunder, handelte
es sich doch um ein "Kids in America"-Cover, nur daß es diesmal die
"Pigs in America" waren.
Die kleinen Schweine lieferten ((tam)) also keine gute Grundlage,
was das Anheizen des Publikums betrifft. Doch auch Donis & Co. hatten
Probleme, den Eisbrocken in Form der Schlachthof-Besucher aufzutauen.
Leider war auch viel zu viel Platz im großen Schlachthof. Wo waren sie,
die Think About Mutation-Fans, die im letzten Jahr die Strasse E
zum Kochen brachten?
((tam)), die mit ihrem Cover von Two Tribes im Soundtrack
zum bekannten Computerspiel Command&Conquer vertreten sind,
warten immer noch auf den großen kommerziellen Erfolg. Virus
verkaufte sich schlechter als erhofft, bei Highlife wird das
nicht anders sein, wenn man die Anzahl der Besucher heute in Betracht
zieht. Dabei ist der Crossover zwischen Hardcore-Techno und Punk eigentlich
eine Mischung, die viele Fans finden dürfte.
Heute stellten ((tam)) natürlich hauptsächlich ihr neues Album
vor, Two Tribes, die Sex Pistols-Hommage Pretty
Vacants und den Rest des Albums. Laut hämmerte sich die Wand
von Klängen in die Köpfe der Anwesenden. Füße wippten, Körper sprangen,
Haare flogen. Doch alles unter Vorbehalt: Vor der Bühne war der Teufel
los, keine 4 Reihen dahinter hatte der Chillout bereits während des
Konzertes eingesetzt. Man steigerte sich mit dem Alter der gespielten
Titel. Songs des Albums Hellraver dominierten und das Publikum
taute langsam auf. Auch Donis war in seinem Element und wackelpuddingte
über die Bühne, begleitet von seinen irren Kollegen. Was sich keine
große Band traut, war für ihn ein Kinderspiel: Er begab sich ins Publikum
und setzte seine Show dort fort. Doch der absolute Höhepunkt war die
zweite und letzte Zugabe. Die Zuschauer forderten Motorrazor
und sie sollten ihn bekommen. Die Bedingung dafür war, daß die Bühne
voller Leute war. Es gab kein Halten, die Bühne war VOLL,
die Menge sprang, alles war gut. WAS FÜR EINE SHOW!
RetRo
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