Zum heutigen Tag lud die Pratajev-Gesellschaft zu Leipzig in den Dresdener Bärenzwinger. Das Thema war Fischmus & Salamibrot, eine tiefgreifende Metapher, wie sich später zeigen sollte. Allen, denen Pratajev bis jetzt unbekannt zu sein schien, sei gesagt, daß seine Gedichte und Geschichten einem vorkommen, als hätte man sie selbst geschrieben. Präsentiert wurde die Lesung, die von gelegentlichen Musik-Einschüben des Die-Art-Gitaristen Thomas "Gumpi" Gumprecht begleitet wurde, von Die-Art-Frontmann Makarios und Kudernatsch. Ich könnte schwören, ich kenne seine Stimme irgendwoher. Aber woher - keine Ahnung. Besonderes Schmankerl der Performance war das Live-Kochen eines ehemaligen Mitglieds irgendeines Segelschiffes. Es gab Ragout aus Kokosschalen und danach ein leckeres Stück Kuchen auf einem echten Pratajev-Brett. Dieses werden sich die meisten der Besucher wohl an die Wand hängen, schließlich repräsentiert es ein echtes Stück Kulturgeschichte. Oder sie werden es in die Küche stellen, denn man kann von ihm essen.
Die gelesenen Geschichten und Gedichte strotzen nur so von versteckten und offensichtlichen Wahrheiten. Die Kindheit des großen russischen Künstlers im alten Steinhaus, sein Aufstieg zum Hit-Sänger sowie z.B. Geschichten vom Nacktstrand die nicht unbedingt viel miteinander gemeinsam hatten, aber trotzdem wunderschön waren, kamen zu Gehör. Das Gedicht vom Fischmus schildert eine Idee, wie man mit dem richtigen Essen ungebetene Gäste wieder loswird und Salamibrot ist eine Homage an den Vegetariarismus oder so. Lebenshilfe eines russischen Mineralquelle-Besitzers präsentiert von den Vorsitzenden der Pratajev-Gesellschaft selbst. Das war so überzeugend, daß nach der Performance der Großteil der Besucher sich entschied, Mitglied in selbiger zu werden.
Also Leute, wenn ihr was leckeres Futtern wollt, echte Bretter für die Küche braucht, lustige Texte nicht selbst lesen, sondern vorgelesen bekommen wollt, dann besucht doch mal die Pratajev-Präsentatoren, falls sie eure Nähe suchen. Iss einfach lustig!