Mail direkt an uns!


 
29.01.1999: The Inchtabokatables + Errorhead + Chicago Jazz im Schlachthof / Dresden

 
Klick!

Das Konzert des Monats fand im Alten Schlachthof vor 2000 Gästen statt, der vor kurzem erst vom Mieter gekauft wurde, um das Musikangebot für Dresden noch weiter auszubauen. The Inchtabokatables waren die Herren des Abends. Normalerweise jedes Jahr zu Heiligabend im Star Club zu sehen, kamen sie diesmal ein paar Wochen später in diese größere Location.
Spät begann das Ereignis mit den 5 Frankfurtern (?), die sich Errorhead nennen. Diese legten sehr viel Wert auf eine sehr gute Lichtshow und ihre E-Gitarren. Stellenweise erinnerten sie mich an Think About Mutation, jedoch war der elektronische Anteil der Töne viel geringer und die Geschwindigkeit nicht ganz so hoch wie bei ((tam)). Der Keyboarder machte eine gute Show, aber weniger Musik. Er sprang wie wild geworden über die Bühne, störte seine Kollegen beim Singen und Spielen und verbreitete allgemeine Heiterkeit. Errorhead sind äußerst gitarrenlastig. So kommt es vor, daß der Gitarre über Minuten der alleinige Fokus gehört und alle anderen Instrumente nur Hintergrund sind. Dabei gelang es den Jungs aber auch zu zeigen, was man alles mit einer einfachen E-Gitarre für Klänge fabrizieren kann. Jimi Hendrix hätte seine Freude gehabt! Ich fand es nett, die Band kennengelernt zu haben, der Mitreißer waren sie allerdings für mich nicht.
Unangekündigt war die zweite Vorband namens Chicago Jazz. Sie waren wohl Beasty-Boys-Fans, jedenfalls hörte man den Namen dieser Band häufiger von der Bühne schallen. Als Fun-Punk würde ich bezeichnen, was die drei Jungs in deutscher Sprache da abließen. Die netten schnellen Songs begeisterten auch das Publikum und machten den Weg frei und die Massen bereit für die Inchies:
Minutenlang zog sich das Vorspiel dahin, welches aus einem Schlagzeug-Solo vom Band bestand. Die Bühne war geschmückt mit vier nicht gerade kleinen Kreissägenblättern und einem sehr großen aus Pappe. Dann endlich kamen die fünf auf die Bühne - der Sänger wie immer kunstvoll skalpiert - um ihre neue CD too loud vorzustellen. Zu laut war die Musik übrigens nicht, die Akustik im Schlachthof dürfte für Konzerte dieser Art seinesgleichen suchen! Die pogende Masse vor der Bühne brauchte keine 3 Songs um sich zu ordnen und gröbere Rundumschläge einzelner Idioten blieben aus. Wie immer ohne Gitarren, dafür mit Geigen, Cello, Drums, Bass und vor allem der tiefen Stimme bewaffnet zogen die Inchtabokatables die Zuschauer in ihren Bann. Quer durch alle fünf bisher erschienen Platten ging das Repertoire des Abends. Zwischendurch gabs ein paar wenige langsamere Stücke um die Leute zum Durchatmen kommen zu lassen, aber meist beherrschte die Geschwindigkeit die Situation. Mit einem Feuerwerk ging der Hauptteil zu Ende, dem 3 Zugaben folgten. Die zweistündige Show wurde durch den Tomatenfisch in einer Quickie-Version und dem Love Song von der vorletzten Scheibe Quiet! beendet.
Das war wirklich ein toller Abend mit zwei interessanten Vorbands, und den Inchtabokatables, wie ich sie gern noch häufiger sehen möchte.

RetRo

 
© 2000 RETROSPEC.de