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06.12.1998: PRACHT + KANTE im riesa efau / Dresden

 
Klick!

Wir schreiben eine Zeit, in der sich deutsche Bands ziemlich ungewöhnliche Namen geben... Eigentlich sollten neben Kante die mir ebensowenig bekannten Kleine Wohnen bei "riesa hat SCHLAGSEITE" aufspielen. Wieso die dann doch nicht kamen, war nicht so richtig zu erfahren. Als Ersatz gab es 3 Berliner namens Pracht zu sehen und hören. Die Texte der Band, die auf ihre erste CD genau 5 Titel pressten, waren in Deutsch, Englisch und auch Französisch gehalten. Die letzte Sprache beherrschte die Band wohl nicht so gut, jedenfalls hofften sie, daß keine Franzosen anwesend waren. Ich frage mich nur, für wen die ihre Texte schreiben, wenn sie hoffen, daß sie ja niemand versteht. Der Plan der Song-Reihenfolge für diesen Abend war auf einer historisch angehauchten DDR-Urkunde festgehalten. Im Übrigen waren die Jungs schon 3 Tage vorher in Dresden, im Star Club. Dort sollen sich aber gerade mal acht Neugierige eingefunden haben...
Die Musik der zwei Bands klang in gewisser Hinsicht ähnlich, hätten beide doch ziemlich gut auf einen LADO-Sampler gepaßt. Mit 2 Mann Verstärkung mehr brachten Kante ihren Auftritt aber wesentlich professioneller rüber. Sehr ruhige Songs, bei denen ich mich am liebsten in irgendeine Ecke zum Rumlungern zurückgezogen hätte, wechselten Sounds ab, die "wie eine Wand" (Zitat eines Freundes) im Raum standen. Gerüchte, nach denen der Sänger von Kante auch einen Job bei Blumfeld hat, wurden durch die Band nicht offiziell bestätigt (na gut, wir haben ja auch nicht gefragt!). Dem Klang nach zu urteilen, könnte das aber zutreffen. Als Keyboarder hatte ein Mitglied der Melodik-Rocker Blutfels (Selbstbeschreibung) angeheuert.
Einzuordnen sind die zwei Bands wohl irgendwo in Hamburg, mal abgesehen davon, daß Kante auch noch von dort kommen. Im Programm des riesa efau waren sie als post-rock angekündigt. Der Sound beider Bands bewegte sich um die im Mittelpunkt stehende Gitarre. Vor allem aber auch der Kante-Drummer beeinflußte das Arrangement seiner Band sehr. Fazit: Ein wirklich nettes Konzert.

RetRo

 
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