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High Speed Money
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Wer kennt nicht die Geschichte von Nick Leeson, der die
altehrwürdige Baring's Bank im Februar 1995 in den Bankrott
trieb? "High Speed Money" erzählt diese Geschichte aus der Sicht von
Nick Leeson selbst.
Nick Leeson (Ewan McGregor) ist ein kleiner Sachbearbeiter
bei der Baring's Bank in London. Doch er hat nicht vor, für immer
hinter seinem Schreibtisch hocken zu bleiben. Er will auf dem
Börsenparkett nach ganz oben. Als er von seinem Vorgesetzten das
Angebot erhält, in einer Filiale in Singapur einige Wertpapiergeschäfte
auf Vordermann zu bringen, sieht er seine Chance. Doch zunächst ist es
nur ein noch langweiligerer Bürojob. Mit der Zeit allerdings kann er
der Bank erhebliche Gewinne einfahren, wodurch er zum General Manager
der Börsengeschäfte für Südostasien eingesetzt wird. Während seiner
Zeit in Singapur lernt er auch seine spätere Frau Lisa kennen. Auf dem
Börsenparkett läuft alles zunächst ganz gut, doch eines Tages macht
eine seiner Untergebenen einen folgenschweren Fehler: sie verkauft einige
Optionen, anstatt sie zu kaufen. Dadurch kommt Nick in ernsthafte
Probleme, die er dadurch löst, daß er beginnt, im Auftrag der Bank zu
handeln, was strengstens verboten ist. Doch zunächst kann er das
vertuschen und sogar am Ende die Verluste wieder einfahren, so daß
niemand etwas bemerken kann. Allerdings kommt es kurze Zeit später zu
einer Situation, in der der wichtigste Kunde verloren geht. Dadurch
muß Nick seine Aktivitäten, die er selbst als "Zocken" bezeichnet,
wieder aufnehmen. Doch diesmal läuft es nicht so gut, und die Schulden
steigen und steigen.
Dieser Film scheint eine Art Entschuldigungsversuch von Nick Leeson,
der im Juli dieses Jahres wegen eines schweren Krebsleidens vorzeitig
aus der Haft in Singapur entlassen wurde, zu sein. Obwohl man genau
weiß, wie es enden wird, fiebert man mit und kann teilweise gar nicht
glauben, wie knapp Nick am Erfolg vorbeischliddert. Es ist der typische
Konflikt, ob man klein und unbedeutend bleiben oder lieber mit ein
wenig Risiko zum Helden aufsteigen will. Dummerweise hat sich Nick
ganz erheblich verspekuliert und damit die ganze Bank in den Ruin gezogen,
wodurch seine Handlungsweise mehr als in Frage gestellt wird, doch wenn
man diesen Film gesehen hat, bekommt man den Eindruck, daß das jedem
hätte passieren können. Zumindest ist der Film sehenswert und für
Wirtschaftler sowieso ein Muß (obwohl man danach von den Geschehnissen
an der Börse noch weniger versteht, als vorher).
Thors
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