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Das Rätseln, welcher Film in der Sneak-Preview im UFA-Palast Dresden läuft, war diesmal erfolgreich. Wir hatten es gehofft und er kam: Ed TV, der neue Film mit dem Natural Born Killer Woddy Harrelson. Ed und Jay (Harrelson) sind Brüder und ziemlich erfolglos, was die Karriere betrifft. Da erscheint es als riesengroßes Glück, als Ed nach einem zufälligen Casting in einer Kneipe den Job als neuer Star in einem neuen TV-Konzept bekommt. Dieses neue Format hat sich eine leitende Angestellte des PayTV-Senders True TV ausgedacht. Ihr Chef betrachtet das Ganze mit Argwohn. Sinn der täglichen Serie soll es sein, den Hauptdarsteller von früh bis abends in seinem Alltag zu begleiten. Doch, wie sollte es anders sein, sofort gibt es Probleme: Jay treibt es mit einer anderen Frau, Ed kommt ihn gerade besuchen, als sie bei ihm zuhause ist und Jay's Freundin Charie darf das Alles dank der anwesenden Kameras im Fernsehen verfolgen. Sie trennt sich von Jay und bandelt mit Ed an. Doch das Glück währt nicht lange, denn ständig anwesende Kameras können ganz schön nerven. Dazu kommt noch, daß der Sender Ed nicht aus seinem Vertrag lassen will und zusätzlich Eds Familie "beschattet". Diese ist durch allerlei Peinlichkeiten sowieso schon am Boden zerstört. Also heckt Ed einen Plan aus, wie er den Fernsehbossen zeigt, was eine Harke ist.
Toll hört sich diese Story schon an, vor allem nach der recht gut
gelungenen Truman Show. Auch das Aufgebot der Schauspieler
kann sich sehen lassen: Dennis Hopper spielt wiedermal einen
verschollenen Vater (wie z.B. in True Romance) und Woody
Harrelson kann als idiotischer Bruder sogar glänzen.
Laßt euch durch den Titel (vom Computerspiel Mad TV geklaut?)
und durch die Schauspieler nicht täuschen: Ed TV ist einfach
nur langweilig! Die Ideen hat man schonmal besser gesehen!
Endlich lief mal wieder ein richtig guter Film in der Sneak. Während der Filmwerbungen wurden wir ja manchmal ernsthaft geschockt, wenn Trailer von Concorde-Film und ähnlichen deutschen Firmen liefen. Als dann aber dick "Ed TV" auf der Leinwand erschien, betete ich, daß dies keine Werbung sei. Der Fernsehsender True TV hat arge Probleme: selbst der Heimgärtner-Kanal hat höhere Einschaltquoten. Da hat die Produzentin des Senders (Ellen DeGeneres) eine Idee, die die letzte verzweifelte Flucht nach vorn darstellen soll: das Leben eines ganz normalen Durchschnittsbürgers soll rund um die Uhr live im Fernsehen übertragen werden. Und die Wahl fällt auf Ed Pekurny (Mathew McConaughey), einen unbedeutenden Angestellten einer Videothek. Es ist seine Chance, die er nicht verpassen will. Also ist der Vertrag schnell unterschrieben. Zunächst scheint das Konzept der Sendung allerdings nicht aufzugehen. Zwar hat Ed von Anfang an eine kleine Fangemeinde, doch der echte Erfolg bleibt aus. Das ändert sich aber schnell, als Ed seinen Bruder Ray (Woody Harrelson) on air beim Seitensprung erwischt. Von da an läuft alles wie geschmiert. Die ganze Nation nimmt an seinen Entscheidungen Teil, es vergeht kein Tag ohne die neueste Umfrage zu irgendeinem belanglosen Thema oder eine Einladung zu einer Talkshow. Den Höhepunkt der Fernsehsaison bildet sein Date mit einem sex- und karrieregeilen Starlet (Elizabeth Hurley). Doch langsam beginnen auch die Schattenseiten des öffentlichen Lebens aufzutauchen. Nicht nur, daß Ed kein Privatleben mehr hat, was schon seine große Liebe Shary vertrieben hat, der Boß des Fernsehsenders beginnt auch, sein Leben manipulieren zu wollen, um alles Erlebte noch zu toppen. Nach drei Monaten will Ed aus der Sendung aussteigen, doch er wird vom Sender gezwugen, dabeizubleiben. Zunächst findet er sich mit seinem Schicksal ab, doch dann wird seine gesamte Familie von den Kameras verfolgt, um noch mehr Zuschauer vor den Bildschirm zu locken. Da platzt Ed der Kragen. Er beschließt, dem Spuk mit den eigenen Waffen der Fernsehleute zu beenden. "Ed TV" ist mal wieder ein richtig guter Film. Zwar hat er teilweise einige kleine Längen, doch welches Leben ist schon ständig voller Action? Es sind ganz klare Parallelen zur "Truman Show" zu erkennen, doch bei "Ed TV" weiß der Darsteller, daß er gefilmt wird und das macht den Film um einiges glaubwürdiger. Man könnte sagen, daß Ed ein amerikanischer Verwandter der Familie Fußbroich, die schon seit Jahren von Kameras des WDR begleitet wird, ist. Wenn auch manch einer sagen wird, der Film von Ron Howard (u.a. auch "Apollo 13") sei zu hollywood-mäßig und klischeehaft, meine ich, daß gerade das zu dem Thema paßt. Am besten, ihr schaut Euch "Ed TV" selbst an. Thors
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