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Wie immer ging ein Raunen durch die Reihen der Sneak-Preview-Besucher, als die ersten Bilder den Film als einen deutschen entlarvten. Das Image deutscher Filme ist offenbar selbst im eigenen Land nicht das Beste. Das kann man verstehen, wenn man einige sogenannter Komödien hinter sich hat.
Nachgestalten ist ein im Osten der Republik enstandener Film und
erzählt die Geschichten einer Nacht in Berlin. In letzter Zeit häufen
sich Filme, die mehrere Ereignisstränge parallel zeigen. Hier begegnen
sich die Nachtgestalten aber nur äußerst zufällig und meist
zusammenhangslos. Da sind zum Beispiel Hanna mit ihrem
Hund Whiskas und Victor, zwei Berliner Obdachlose, die
das unerwartet viele Schnorr-Geld für eine Nacht im warmen Hotel ausgeben
wollen. Dabei stellen sie fest, daß "viel Geld" äußerst relativ ist.
Hanna legt sich mit allen Leuten an und kriegt so sogar Ärger
mit der Polizei.
Nachgestalten zeigt die Verwirrungen, die man in einer Großstadt
wie Berlin in einer Nacht erleben kann. Dabei kriegt man einen Einblick,
den man als "Normalsterblicher" sonst selten bekommt: Wer hat im realen
Leben schon Kontakte zur Obdachlosenszene oder zur Prostitution? Solche
etwas weiter hergeholten Eindrücke wechseln sich mit inzwischen leider
viel normaleren Sachen ab: Wer kennt noch nicht den häßlichen Anblick
zweier fetter Nazis, wenn sie ihre "Beute" mustern? Wer kennt ihn nicht,
den "normalen" Deutschen, wie er sich mehr um sich als um den Rest der
Welt kümmert.
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