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A night at the Roxbury
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Beneided seien die, die sich heute das atmosphärische Rauschen auf
irgendeiner Mittelwellenfrequenz oder das monotone Blubbern ihres
Wasserkochers angehört haben: All das war sicherlich aufregender als
A night at the Roxbury. Ich mag schlechte Filme, weil ich denke,
daß ich bessere Kritiken über sie schreibe, aber nicht doch so schlecht!
Die Brüder Butapi stehen auf Clubs, Frauen und Haargel. Steve ist volldoof,
sein 1.50 m großer Bruder Doug hat doppelt soviel Grips und bleibt damit
trotzdem hinter einem britischen Bullen zurück. Der Standardspruch zum
Baggern und "Hallo" und "Tschüß"-sagen und überhaupt zu allem
ist "Hey, was geht ab!?". Ihr großes Ziel ist das Roxbury, ein
Club, in welchem sich Richard Grieco, Anna-Niole Smith aber nicht Johnny
Depp blicken lassen. Dummerweise will sie der Türsteher selbst nach
Bestechungsversuchen nicht hineinlassen. Das ändert sich, als ihnen der
fette Grieco, der wohl mal wieder Geld oder Publicity braucht,
ins Auto fährt und sie mit hinein nimmt, um eine Klage zu
verhindern. Dem Chef des Clubs schlagen die Idioten neue Ideen für
weitere Tanztempel vor und von weitem werden sie dabei von zwei geldgeilen
Gören entdeckt, die sie natürlich für verdammt reich halten. In der selben
Nacht verlieren Steve und Doug endlich ihre Unschuld: 42 Sekunden
dauert der Kampf. Dumm nur, daß die Damen doch irgendwann rauskriegen,
daß sie sich die falschen geangelt haben.
Was soweit ja noch recht amüsant klingt, wird bereits durch die erste
Szene zum Scheitern verurteilt: Die Brüder sitzen headbangend
(Waynes-World-like) im Auto zum Sound von Haddaway. Wer da den
Brechreiz noch abwürgen konnte, greift beim Anblick der beiden am Strand
endgültig zum Beutel. Wer den nicht dabei hat, versucht sich auf den
Notausgang zu konzentrieren, in der Hoffnung, man würde schnellsten
hinausgebeamt, um dann festzustellen, daß man doch nicht träumt. Um
das Maß vollzumachen, werden inzwischen uralte Dance- und Poptitel
ausgegraben. Richtig peinlich ist die Szene, in dem zum wunderschönen
Song "Everybody hurts" von R.E.M. Steve weinend am Fenster steht und
seinem Bruder nachschaut, der aus dem gemeinsamen Zimmer ins Gästehaus
zieht. Passend dazu der Ausruf meines Nachbarn beim Start des Abspanns:
"Puh, geschafft!".
Die "Tanzeinlagen", Dialoge und der Rest der versuchten Witzigkeit sind
alles andere als lustig, sondern einfach nur schlecht. Kaum erwähnenswert,
aber der Vollständigkeit halber trotzdem getan, ist, daß die Story
altbacken ist und am Ende wie immer (und wie langweilig) alles gut
ausgeht. Falls ihr in nächster Zeit trotzdem Leute mit dem Spruch
"Ey, was geht ab?" durch die Gegend ziehen seht, dann wißt ihr:
Laßt die Finger von ihnen! Wem dieser Film gefällt, der sollte
sich einen guten Arzt suchen!
RetRo
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