Mail direkt an uns!


 

Sneak-Preview-Film

Dich kriegen wir auch noch - Disturbing Behaviour

 
Klick!

Männertag - randalierende Chaoten ziehen durch die Straßen und ich, ich gehe in die Sneak Preview. Zum einen, um mich vom Rest der Männlichkeit abzugrenzen und zum anderen, um Thors zu vertreten. Er hatte nämlich das dringende Bedürfnis, weit weg zu fahren und einer muß hier ja die Stellung halten...
Ich hatte - wie letzte Woche - das dumme Gefühl, mir "Hinterholz 8" antun zu müssen. Aber darauf hatte ich keinen Bock und ich bekam eine recht gute Alternative geboten. Ein Vorspann, der alleine schon den Besuch des Filmes wert ist, unterlegt von düsterer Musik, leitete "Disturbing Behaviour" ein. Der deutsche Titel "Dich kriegen wir auch noch" sollte wohl nicht ganz zufällig an einen Film namens "Ich weiß was du letzten Sommer getan hast" erinnern. Ich hoffe nur, die deutschen Vertreiber kommen nicht irgendwann auf den Gedanken, die Namen der Fernsehfilme ala "Christiane - Unschuldig im Knast und immer noch blond, weil Mutter" oder so zu übernehmen. Die zufällige Ähnlichkeit der Namen der Filme hat in gewisser Hinsicht auch etwas mit der Story zu tun, denn wie immer sind junge, gutaussehende (naja, meistens) Menschen im Highschool-Alter der Mittelpunkt des Films. Und ähnlich wie in "Faculty" sind zum Großteil die Lehrer die Bösen, soviel darf verraten werden. Nebenbei nimmt "Disturbing Behaviour" noch Anleihen beim "Rattenfänger von Hameln" und "Clockwork Orange".
Steve kommt nach dem Selbstmord seines Bruders mit seinen Eltern und seiner Schwester aus Chicago in ein scheinbar ruhiges Kaff. Dort nimmt ihn Gavin, ein alternativer Kiffer mit paranoiden Hobbies, an die Hand und führt ihn in die Grüppchenbildung der Highschool ein: da gibt es die Auto-Freaks, für die das ganze Leben nur aus Zündkerzen und Spoilern besteht, die Computer-Fuzzis, die natürlich alle Brille tragen und auch sonst alles andere als interessant sind und die Blue Ribbons, sport- und erfolgsversessene Intelligenzbolzen. Und genau die haben etwas an sich, was alles andere als freundlich ist! Und Gavin hat eine Theorie, aber die will Steve nicht glauben. Er glaubt lieber an das was er sieht und das ist hübsch und heißt Rachel. Eines Tages lauschen Steve und Gabin der Versammlung der Blue-Ribbon-Elternversammlung. Dort wird beschlossen, wer als nächstes in den Club aufgenommen werden soll und diesmal ist es: Gavin. Der dreht voll durch und verabschiedet sich schonmal von seinen wenigen Freunden. Am nächsten Tag ist es so weit: Gavin kommt mit kurzen, gestriegelten Haaren und spießigen Klamotten an die Schule und ist total verändert. Ein Blue Ribbon eben. Das lassen Steve und Rachel aber nicht auf sich sitzen, sondern versuchen hinter das Geheimnis dieser Vereinigung zu kommen.
Eine interessante, viel realere Story als z.B. in Faculty, gemischt mit bekannten Szenen aus anderen Geschichten läßt "Disturbing Behaviour" zu einem wirklich ansehnlichen Film werden. Wenngleich der rote Fanden manchmal äußerst vorhersehbar (wer liebt wen, wer ist der nächste), manchmal kaum nachvollziehbar (woher kommt das Messer?, tragen alle Irren ihren Namen am Arm?) ist, macht der Film wirklich Spaß. Ab und an einen kleinen Adrenalinstoß, aber nicht das große Abschlachten wie in den letzten Sommer-Filmen unterlegt von cooler Musik (Mark Snow!) läßt mich eine Empfehlung für "Dich kriegen wir auch noch" aussprechen. Erwähnt sei noch, daß sich, wie sollte es anders sein, die Filmemacher alle Optionen für einen Nachfolger offenhalten. Teil 2 ist bereits absehbar, obwohl Teil 1 noch nicht einmal angelaufen ist. Viel Spaß!

RetRo

Weitere Kritik zu diesem Film schreiben
Neue Kritik zu einem Film schreiben

 
© 2000 RETROSPEC.de