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Rendezvous mit Joe Black
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Man ging ja mit großen Erwartungen in die Sneak. Die Kartenabreißerin sagte schon, der Film der
käme, wäre zwar etwas lang, aber trotzdem gut. Als dann auch nicht die Vorschau von
"Rendezvous mit Joe Black" lief, konnte man den Ausmaß der Katastrophe zumindest schon erahnen.
Doch daß die Jungs und Mädels vom Kino es wirklich wahr machen würden, damit hatte wohl niemand
gerechnet.
Ok, der Film hatte auch einige Vorteile. Die Idee war eigentlich ganz witzig. Ein erfolgreicher
Medienmogul namens William Parrish steuert auf seinen 65. Geburtstag zu und merkt langsam, daß
sein Körper die ständigen Strapazen nicht mehr lange mitmacht. Eines nachts wacht er auf und
hört eine Stimme leise "Ja" sagen, kurz bevor er ein Stechen im linken Arm spürt. Am nächsten
Abend hört er die Stimme wieder und sie kündigt ihm sein Kommen an. Der Tod ist im Körper von
Brad Pitt gekommen, den er am gleichen Morgen in einem spektakülären Autounfall (die einzige
wirklich lohnende Szene im ganzen Film) zu sich geholt hat. Doch der Tod hat scheinbar einen
guten Tag, denn er läßt William Parrish die Möglichkeit, noch einige Tage zu leben und alles
zu regeln. Als Gegenleistung dafür will er an seinem Leben teilnehmen, weil er ja nur den Tod
kennt, nicht aber das Leben. Ungeschickterweise hatte Williams Tocher Susan an besagtem Morgen
den jungen Kerl, gespielt von Brad Pitt, in einem heftigen Flirt kennengelernt. Und so kommt
es, wie es kommen mußte: der Tod lernt langsam die Annehmlichkeiten des Lebens kennen und
verliebt sich in Susan. Durch seine ständige Anwesenheit an Williams Seite kommt dieser auch
privat und beruflich in eine Krise, was in seiner Entlassung als Aufsichtsratsvorsitzender von
Parrish Communications gipfelt. Doch der Tod erkennt die Ungerechtigkeiten und hilft ihm auch
hier, vor seinem Ableben noch alles zu seiner Zufriedenheit zu regeln. Das Ende des Filmes ist
ein Musterstück an Kitsch und kaum zu überbieten.
Anthony Hopkins in der Rolle des alternden William Parrish spielt seinen jungen Kollegen Brad
Pitt im wahrsten Sinne des Wortes an die Wand. Das mag vielleicht an der Rollenverteilung
liegen, aber was Brad Pitt hier liefert, ist so was von langweilig, daß man häufiger mit dem
Einschlafen ringt. Auch etwas unglücklich von den Übersetzern gewählt war die Szene, in der
der Tod Williams Tochter Susan an deren Arbeitsstelle im Krankenhaus besucht und dort von
einer alten Negerin erkannt wird. Leider verläuft die gesamte Konversation zwischen den beiden
auf Holländisch. Man versteht zwar grob die Grundzüge der Unterhaltung, aber wer nicht (wie
zum Beispiel ich) aus dem Grenzland zu den Niederlanden kommt, hat wohl kaum eine Chance, dem
Gespräch wirklich zu folgen.
Abschließend ist zu sagen, daß "Rendezvous mit Joe Black" wohl nur für echte Brad Pitt-Fans zu
empfehlen ist, selbst echte Romatik-Freaks werden sich hier zu Tode langweilen.
Thors
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