Und wieder mal ein Schmankerl aus der Reihe 'Der deutsche Film'. In 'Liebe Deine Nächste' geht es um zwei Soldatinnen der Heilsarmee, die auserkoren sind, eine Berliner Notunterkunft auf Vordermann zu bringen. Josephine geht das ganze sehr grundsätzlich an und versucht, die Nichtseßhaften durch Umsetzung der strengen Armeegrundsätze zu einem geordneteren Leben zu bringen. Dieses unhandliche Thema versucht Buck witzig umzusetzen, indem er der naiven Josephine einen osteuropäischen Akzent verpaßt und ihr Heike Makatsch in der Rolle der Isolde als Mitstreiterin zur Seite stellt. Moritz Bleibtreu macht dabei den Fiesling, der die beiden zufällig trifft und als typischer Mann nur das Eine will. Und am Schluß soll das Ganze auch noch eine Liebesgeschichte werden. Naja, das sollten wir besser nochmal üben.
Der Film ist spannungs- und handlungsarm, die Witze haben so ungefähr den Unterhaltungswert, den man von den Koproduzenten WDR und arte (tatsächlich wahr!) erwarten könnte. Der Inhalt des Films ist derartig flach gehalten, daß man Detlev Buck nur raten kann, sich nochmal auf den Hintern zu setzen und über seine Berufslaufbahn nachzudenken. Selbst (zumindest einigermaßen) nette Schauspieler wie Moritz Bleibtreu und Heike Makatsch können dem Film nicht die richtige Würze geben, die einen 90 Minuten lang im Sessel halten würde. Wenn 'Liebe Deine Nächste' mal irgendwann im Fernsehen laufen wird (wahrscheinlich im Öffentlich-rechtlichen, wenn es das dann tatsächlich noch geben sollte), sollte man sich unbedingt etwas zu tun mitbringen, zum Beispiel die wöchentliche Bügelwäsche. Nur so kann man sich vor dem wegzappen drücken.

Thors