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Sneak-Preview-Film

Les Misérables

 
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Bei diesem Film ist der Name gleichzeitig auch Programm. Nein, so schlimm ist er doch nicht. Wenn ich mir auch angenehmeres vorstellen kann als ein zweistündiges, bildgewaltiges Kostüm-Epos über einen Mann und sein Leben im Frankreich nach der Revolution. Am Anfang erfährt man, daß er ein gerade entlassener Sträfling namens Jean Valjean ist, der einen Neuanfang versuchen möchte. Bei diesem Vorhaben hilft ihm ein Bischof - und zwar mit seinem Tafelsilber und zwei Leuchtern. Einige Jahre später ist Valjean Bürgermeister einer kleinen Stadt, er hat sich vom Fabrikarbeiter hochgearbeitet. Inzwischen nennt er sich Lamere. Doch durch die Versetzung eines ehemaligen Aufsehers des Gefängnisses als Inspektor der Polizei in seine Stadt kommt sein kleines Geheimnis in Gefahr, da dieser ihn wiederzuerkennen glaubt. Durch einige Ereignisse, in denen sich Lamere/Valjean für die Armen und Schwachen einsetzt, wird der Verdacht des Inspektors noch verstärkt. Doch er hat keine Beweise. Während Lamere/Valjean eine Hure mit Lungenentzündung versorgt, scheint die Gefahr dann allerdings gebannt, da in einer anderen Stadt angeblich Jean Valjean gefaßt wurde. Doch statt sich entspannt zurückzulegen, reist Lamere/Valjean in diese Stadt zu der Verhandlung und gibt sich zu erkennen. Zurück in seiner Heimatstadt muß er jetzt natürlich fliehen. Er macht sich auf den Weg zu der kleinen Tochter der inzwischen gestorbenen Hure, um sie mitzunehmen. Nach einer aufregenden Flucht schaffen es die beiden bis Paris, wo inzwischen auch der Inspektor eingetroffen ist, der wie ein Besessener nach Lamere/Valjean sucht. Doch dieser versteckt sich in einer Klosterschule und heuert hier als Gärtner an. Zehn Jahre später verläßt er mit seiner inzwischen erwachsenen "Tochter" unter dem Namen Lafitte das Kloster. Doch wieder spielt ihm das Schicksal einen Streich. Seine Tochter verliebt sich ausgerechnet in den Anführer einer Revolutions-Truppe, der natürlich von unserem bekannten Inspektor beschattet wird. So muß Lafitte/Lamere/Valjean wieder einmal um sein Leben bangen, zumal gerade eine neue Revolution ausbricht. Doch das Ende ist natürlich total happy.
Den Titel "Les Misérables" hat man ja schon öfter gehört, zum Beispiel als Buch oder als Musical. Aber vom Inhalt wußte ich bisher nichts. Eigentlich wäre das auch nicht weiter schlimm gewesen, denn die Wandlung vom Sträfling zum erfolgreichen und gottestreuen Geschäftsmann gehört nicht unbedingt zu den Geschichten, von denen ich mich bis nachts um halb zwei berieseln lassen möchte. Aber immerhin kann ich jetzt wieder mit etwas Kultur protzen. Fazit: Wer mitreden können möchte bei Staatsempfängen und keine Lust hat, ein Buch zu lesen oder sich das Musical anzutun, der ist mit dem Film gut beraten; wer auf Romantik und Frankreich steht, wohl auch. Aber für alle anderen gilt: wartet erst mal ab, was Eure Freunde von dem Film halten, dann entscheidet weise.

Thors

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